Der Glasgower Künstler Calum Stirling stellt seinen Klangautomaten „Remote Village“ am Worringer Platz auf. Zu Musikinstrumenten umfunktionierte Kinderspielzeuge und Überreste einer Werkstatt dienen als elektronische Taktgeber. Gemeinsam mit einer mechanischen Rythmusmaschine und einem simple Sequenzer erklingt eine mehrteilige Komposition. Vom kantigen Stakkato bis hin zum lockeren Swing spielt „Remote Village“ Rhythmen, die an vertraute Musikgenres erinnern, aber von den mechanischen Eigensinnigkeiten und Einschränkungen der Konstruktion infiziert sind. Stirlings Automat ist eine Synthese aus digitalen, analogen und mechanischen Technologien, die digitale Sequenzer-Notationen direkt in elektromechanische Aktionen verwandelt. Er formt eine Art polyrhytmische Tanzmusik aus simplen, mechanisch-technischen Beats.
“Remote Village“ folgt einer Reihe von künstlerischen Erkundungen, wie etwa Jean Tinguelys visuellen und klingenden Maschinen. Es ist Sterlings Versuch, eine Mischung zwischen der Aktualisierung traditioneller Jahrmarktsorgeln und dem Sound des Drum-Machine-Klassikers 808 zu konstruieren. Im Ergebnis rattert, poltert und quietscht die Maschine allerdings mehr wie die dumpfen Stoß- und Schleifrhythmen einer britischen Regionalbahn „Remote Village“ ist ein Objekt mit maschinenhafter Präzision und zugleich wankender, stockender Brüchigkeit.