Private wie öffentliche Räume werden in atmosphärischen Farben, als anregende, aufregende oder auch als langweilige „Herumwirklichkeit“ erlebt. Wirkt die gehobene Sprache in der Beschreibung atmosphärischen Erlebens relativ hilflos oder zumindest sehr ungeübt, kann die Alltagssprache hier weit treffendere Aussagen machen. Da Atmosphären
auch plan- und absichtsvoll hergestellt werden können, um subtil manipulierend auf das subjektive Befinden in Zeit und Raum Einfluss zu nehmen (zum Beispiel nach ökonomischem oder politischem Kalkül), ist das Sprechen-können über Atmosphären auch für Künstler*innen bedeutsam.
In dem Vortrag „Atmosphären der Stadt – halb verdeckte Wirklichkeiten“ von Jürgen Hasse, Professor für Phänomenologische Raumforschung, werden deshalb folgende Fragen erörtert: Was sind Atmosphären? Wie lässt sich
ihr Erleben ausdrücken, mit welchen Mitteln werden sie hergestellt und wie können wir ihr Verstehen üben? Im Anschluss an den Vortrag sind Hasse und das Publikum im Gespräch mit dem Kunsthistoriker Johannes Stahl.